Sie scheinen alle zu schlafen, oder nein, viel erschreckender noch - tot zu sein.
Tagein, tagaus - seit anfangslosen Zeiten die gleichen wandelnden Zombies.
Ich warte, wieder einmal, auf das erste laute Bimmeln welches es schafft, dass
alle anwesenden auf einmal hektisch ihre Köpfe bewegen um diesen Klang zu orten.
Aus einem flachen und quadratisch, praktischen Teil namens Mobiltelefon
erklingt für einen Moment ein winzig kleiner Hoffnungsschimmer nach
der heiß ersehnten Lebendigkeit, zumindest der, meines Gegenübers.
Aber wie schon erwähnt, währt diese Hoffnung in mir auch nur für einen Moment.
Wer glaubt, dass sich das Glück am Ende einer Telefonleitung befindet, der irrt nun mal.
Während ich die rollenden Augen meines Gegenübers betrachte und mir dessen
äußert giftige Worte ins Ohr dringen, schießen mir die verzweifelten Sätze
„Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr!“ meines Kollegen wieder in den Kopf.
Ich denke, er gehört auch zu diesen armen, wandelnden Leichen.
„Gehöre ich nicht auch oft zu ihnen, diesen traurigen, hoffnungslosen, erstarrten Gestalten
die um die Welt wandeln ohne je ein Ziel zu finden?“, frage ich mich.
Ich schlafe nicht, wenn ich nachdenke. Danach meist nur ein wenig.
Was du versuchst zu beschreiben ist mir bekannt. Es ist die unsagbare unerfüllte Leere. Nicht die Lehre sondern die Leere. Ja, jeder kommt wenn er Glück hat, zumindest bis an diesen Punkt. Also, freue dich, du hast es bis hierher geschafft.
Ích habe den ganzen Tag darüber meditiert worum es geht.
Solange, bis der Wassertropfen mit einem dumpfen Geräusch
ins Becken fiel. Er hätte seinen Abschied auch melodiöser gestalten können
sagen die einen. Ich fand ihn gut.